Geminiden


Die Geminiden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) knapp nördlich des hellen Sterns Castor im Sternbild Zwillinge (lateinisch Gemini) liegt, das den Geminiden den Namen gab.

Die Geminiden treten vom 7. Dezember bis 17. Dezember auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können in dieser Nacht bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Als Ursprungskörper der Geminiden gilt derzeit ein als Asteroid klassifizierter Himmelskörper namens (3200) Phaethon.

Die Geminiden sind besonders eindrucksvoll, weil sie viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore hervorbringen. Da der Radiant Mitte Dezember der Sonne am Himmel gegenübersteht, ist er während der gesamten Nacht über dem Horizont zu finden. Die Höchststellung wird kurz nach Mitternacht erreicht. Deshalb lassen sich die Geminiden im Gegensatz zu manch anderen Meteoren auch schon in den Abendstunden beobachten.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Geminiden. Grafik: Stellarium

Leoniden


Die Leoniden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im namensgebendem Sternbild Löwe (lateinisch Leo), etwa 10° nördlich des Sterns Regulus, liegt.

Die Leoniden treten vom 14. November bis 21. November auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 17. auf 18. November ist. Einst war der Leonidenstrom wesentlich aktiver als heute, weshalb in früheren Zeiten der November als Sternschnuppenmonat galt. Inzwischen ist die Trümmerwolke des Ursprungskometen 55P/Tempel-Tuttle jedoch schon sehr weit gestreut, weshalb der Strom in der Regel ein nur mehr schwach ausgeprägtes Maximum aufweist. Alle 33 Jahre kann es jedoch zu einem besonderen Himmelsspektakel kommen: Kreuzt die Erde die Umlaufbahn des Kometen Tempel-Tuttle, kurz nachdem dieser das innere Sonnensystem durchquert hat, ist die Zahl der sichtbaren Leoniden-Meteore besonders groß. Es kommt dann zu einem Meteorsturm mit mehreren tausend Meteoren pro Stunde, wie es beispielsweise 1966 der Fall war. Im November 1833 sollen pro Stunde sogar bis zu 200.000 Sternschnuppen beobachtet worden sein. In den kommenden Jahren werden relativ wenige Sternschnuppen der Leoniden zu sehen sein. Wenn der Mutterkomet 2031 jedoch wieder das Sonnensystem passieren wird, wird in den Folgejahren wieder eine deutlich größere Sternschnuppenaktivität sichtbar werden (ZHR: 300–500). Zusätzlich wird auch die regelmäßige Basis-Aktivität in diesen Jahren höher sein (ZHR: 30–50).

Da das Sternbild Löwe im November gegen 22:00 Uhr aufgeht, können die Leoniden erst in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Leoniden. Grafik: Stellarium

Tauriden (nördliche)


Die Tauriden sind ein ekliptikaler Meteorstrom, der in zwei separate Sternschnuppenschwärme unterteilt wird – die nördlichen Tauriden und die südlichen Tauriden. Die beiden Teilströme sind zwischen September und Dezember aktiv. In diesem Zeitraum bewegen sich die beiden Radianten, welche einen gegenseitigen Abstand von ca. 5 Grad besitzen, vom Sternbild Fische (lateinisch Pisces) über das Sternbild Widder (lateinisch Aries) in das Sternbild Stier (lateinisch Taurus) hinein. Beide Ströme haben eine ZHR von annähernd 5 Sternschnuppen (Meteore) pro Stunde. Die Tauriden besitzen mehrere Mutterkörper. Neben dem Kometen 2P/Encke zählen noch einige Planetoiden zu den Mutterkörpern.

Die nördlichen Tauriden treten vom 20. Oktober bis 10. Dezember auf, wobei das Maximum in der Nacht vom 11. auf 12. November ist. Als Ursprungskörper der nördlichen Tauriden gilt der Asteroid 2004 TG10.

Die Beste Zeit für die Beobachtung der Tauriden ist die Zeit um Mitternacht.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Tauriden. Grafik: Stellarium

Tauriden (südliche)


Die Tauriden sind ein ekliptikaler Meteorstrom, der in zwei separate Sternschnuppenschwärme unterteilt wird – die nördlichen Tauriden und die südlichen Tauriden. Die beiden Teilströme sind zwischen September und Dezember aktiv. In diesem Zeitraum bewegen sich die beiden Radianten, welche einen gegenseitigen Abstand von ca. 5 Grad besitzen, vom Sternbild Fische (lateinisch Pisces) über das Sternbild Widder (lateinisch Aries) in das Sternbild Stier (lateinisch Taurus) hinein. Beide Ströme haben eine ZHR von annähernd 5 Sternschnuppen (Meteore) pro Stunde. Die Tauriden besitzen mehrere Mutterkörper. Neben dem Kometen 2P/Encke zählen noch einige Planetoiden zu den Mutterkörpern.

Die südlichen Tauriden treten vom 20. September bis 20. November auf, wobei das Maximum in der Nacht vom 4. auf 5. November ist. Als Ursprungskörper der südlichen Tauriden gilt der Komet 2P/Encke.

Die Beste Zeit für die Beobachtung der Tauriden ist die Zeit um Mitternacht.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Tauriden. Grafik: Stellarium

Orioniden


Die Orioniden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im Nordosten des namensgebendem Sternbild Orion, etwa 10° links oberhalb des roten Riesensterns Beteigeuze, liegt.

Die Orioniden treten vom 2. Oktober bis 7. November auf, wobei das Maximum in den Tagen vom 19. bis zum 23. Oktober ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können in diesern Nächten freiäugig 20 – 25 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Als Ursprungskörper der Orioniden gilt der Halleysche Komet. Auch die Mai-Aquariiden stammen vom Halleyschen Kometen, allerdings von einer anderen Stelle seiner Bahn.

Die Orioniden können in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Orioniden. Grafik: Stellarium

Draconiden


Die Draconiden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im „Kopf“ des namensgebenden Sternbilds Drache (lateinisch Draco) liegt, der von Mitteleuropa aus zirkumpolar ist.

Die Draconiden treten vom 6. Oktober bis 10. Oktober auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 8. auf 9. Oktober ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können meist im Maximum nur 2 Sternschnuppen (Meteore) pro Stunde gezählt werden, in manchen Jahren aber auch Dutzende. Darüber hinaus gibt es alle 13 – 39 Jahre Ausbrüche mit noch höheren Fallraten. Als Ursprungskörper der Draconiden gilt der kurzperiodische Komet 21P/Giacobini-Zinner mit 6,5 Jahren Umlaufzeit.

Die Höchststellung der Draconiden wird in den Abendstunden erreicht, daher sind die Draconiden am Besten in der ersten Nachthälfte zu beobachten.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Draconiden. Grafik: Stellarium

Juli-Aquariiden


Die Juli-Aquariiden oder (südliche) Delta-Aquariiden sind ein mittelstarker periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) nahe beim Stern Delta Aquarii im Sternbild Wasserman (lateinisch Aquarius) liegt, das den Juli-Aquariiden den Namen gab.

Die Juli-Aquariiden treten vom 12. Juli bis 25. August auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 2. auf 3. August ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können in dieser Nacht 20 – 25 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Bei genauerer Betrachtung ist zwischen südlichen und nördlichen Delta-Aquariiden zu unterscheiden. Erstere haben ihr Maximum am 30. Juli, zweitere treten von Mitte Juli bis Anfang September auf mit einem Maximum um den 13. August. Als Ursprungskörper der Juli-Aquariiden wird der Komet 96P/Machholz 1 vermutet.

Die Juli-Aquariiden sind von Mitteleuropa aus am Besten vor der Morgendämmerung zu beobachten.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Juli-Aquariiden. Grafik: Stellarium

Mai-Aquariiden


Die Mai-Aquariiden sind ein mittelstarker periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) im Sternbild Wasserman (lateinisch Aquarius) liegt, das den Mai-Aquariiden den Namen gab.

Die Mai-Aquariiden treten vom 19. April bis 29. Mai auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 4. auf 5. Mai ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) können in dieser Nacht bis zu maximal 60 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Als Ursprungskörper der Mai-Aquariiden gilt der Halleysche Komet.

Die Mai-Aquariiden sind von Mitteleuropa aus nur etwa in der letzten Stunde vor der Morgendämmerung beobachtbar. Weil dann aber sein Radiant – nahe dem Stern Eta Aquarii – nur eine geringe Höhe über dem Horizont erreicht, besitzen die Meteore der Eta-Aquariiden einen flachen Eintrittswinkel in die Atmosphäre, wodurch die Meteorbahnen am Himmel oft auffallend lang erscheinen. Bei einer Radiantenhöhe von 10 Grad werden weniger als 20 Prozent der Meteore im Vergleich zur Zenitposition sichtbar, d. h. von einer ZHR um 65 kann der Beobachter tatsächlich maximal 10–15 Sternschnuppen pro Stunde sehen. Weiter südlich verbessern sich die Bedingungen merklich, denn sowohl die Dauer der Nacht als auch die Höhe des Radianten im möglichen Beobachtungsfenster wachsen an. Beispielsweise auf den Kanarischen Inseln kann man rund drei Stunden effektiv nutzen und der Radiant erreicht zum Ende mehr als 30 Grad Höhe.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Mai-Aquariiden. Grafik: Stellarium

Lyriden


Die Lyrien sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) sich im südwestlichen Bereich des Sternbildes Leier (lateinisch Lyra), etwa 10° rechts unterhalb des hellweißen Hauptsterns Vega befindet, das den Lyriden den Namen gab.

Die Lyriden treten vom 16. April bis 25. April auf, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 21. auf 22. April ist. Bei besten atmosphärischen Beobachtungsbedingungen (ohne Mond- und Streulicht) beträgt die maximale Zahl beobachtbarer Sternschnuppen (Zenithal Hourly Rate, ZHR) etwa 18 pro Stunde, wird aber in Mitteleuropa kaum erreicht. Der Mutterkörper ist der Komet C/1861 G1 (Thatcher), der 415 Jahre für einen Sonnenumlauf benötigt.

Wie bei den meisten Sternschnuppenschwärmen ist die beste Beobachtungszeit der Lyriden am Morgenhimmel, doch sind einzelne Sternschnuppen wegen des schon hoch über dem Horizont stehenden Radianten auch schon ab Mitternacht zu sehen.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Lyriden. Grafik: Stellarium

Virginiden


Die Virginiden sind ein periodischer Meteorstrom, dessen Radiant (der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen) nahe dem hellen Stern Spica im Sternbild Jungfrau (lateinisch Virgo) liegt, das den Virginiden den Namen gab.

Die Virginiden treten vom 25. Jänner bis 15. April auf. Die maximale Zahl der relativ langsam (mit 22 bis 25 km/s) fliegenden Sternschnuppen, die sogenannte Zenithal Hourly Rate (ZHR) beträgt Anfang April etwa 5 Sternschnuppen pro Stunde, wird aber in unseren zu weit nördlichen Breiten nicht ganz erreicht. Das Maximum ist sehr flach, weil die Sternschnuppen zum ekliptikalen Typ gehören, also relativ weit in der Erdbahnebene verstreut sind.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Sternschnuppenschwärmen ist die beste Beobachtungszeit der Virginiden nicht am Morgenhimmel, sondern schon gegen Mitternacht, wo das Sternbild Jungfrau annähernd im Süden steht.

Aufsuchkarte des Meteorstroms der Virginiden. Grafik: Stellarium