US-Mondlander Nova-C „Odysseus“


Erstmals ist eine kommerzielle Mondsonde auf dem Mond gelandet. Der Lander „Nova-C“ mit dem Spitznamen „Odysseus“ des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 2024 am Krater Malapert A nahe dem Südpol des Mondes auf, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte. Es ist die erste unbemannte US-Mondlandung seit Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren.

Der Lander „Nova-C“, Spitzname „Odysseus“, des US-Unternehmens Intuitive Machines. Foto: Intuitive Machines

In welchem Zustand sich „Nova-C“ nach der Landung befand, war zunächst nicht klar. Nach ersten Erkenntnissen soll Nova-C aber bei seiner Landung offenbar umgekippt und auf der Seite liegen geblieben sein. Er soll aber noch immer einsatzbereit und bis zum 27. Februar betriebsfähig sein.

„Nova-C“ startete am 15. Februar 2024 um 06:05 UT (1:05 Uhr EST) mit einer SpaceX Falcon 9 vom Kennedy Space Center. Der Lander wurde um 06:53 UT von der zweiten Stufe getrennt. Die Raumsonde bewegte sich weiter in einer Erdumlaufbahn von 185 x 60.000 km, gefolgt von einer translunaren Injektion und einem Manöver, um sie in eine 100 km lange Mondumlaufbahn zu bringen. Odysseus landete am 22. Februar um 23:23:53 UT auf dem Mond.

Der „Nova-C“-Lander mit dem Spitznamen „Odysseus“ ist ein sechseckiger Zylinder (etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle), 4,0 Meter hoch und 1,57 Meter breit, auf 6 Aluminium Landebeinen mit einer Startmasse von 1908 kg. Es ist in der Lage, etwa 100 kg Nutzlast an die Oberfläche zu befördern. Es nutzt Solarpaneele, um an der Oberfläche 200 W Strom zu erzeugen, wobei eine 25-Ampere-Stunden-Batterie und ein 28-V-Gleichstromsystem zum Einsatz kommen. Antrieb und Landung nutzen flüssiges Methan als Treibstoff und flüssigen Sauerstoff als Oxidationsmittel, um einen 3100-N-Hauptmotor anzutreiben, der am Boden des Landers montiert ist. Die Kommunikation erfolgt über S-Band. Die wissenschaftliche Nutzlast umfasst das Laser Retro-Reflector Array (LRA), Navigations-Doppler-Lidar für präzise Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung (NDL), Lunar Node 1 Navigation Demonstrator (LN-1), Stereokameras für Lunar Plume-Surface Studies (SCALPSS), und Radiowellenbeobachtung an der Mondoberfläche der Photoelektronenhülle (ROLSES). Insgesamt sind fünf NASA- und vier kommerzielle Nutzlasten geplant. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt. 

Der Lander „Nova-C“ in der Mondumlaufbahn. Foto: Intuitive Machines

Die Mission ist Teil des Nasa-Programms „CLPS“ (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich. Intuitive Machines bekam für die „Nova-C“-Mission rund 77 Millionen Dollar.