Das Weltraumteleskop Cheops


Am 18. Dezember 2019, startete das ESA-Weltraumteleskop Cheops mit einer Sojus-Fregat-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guyana, ins Weltall – zu einer spannenden Mission: Es wird extrasolare Planeten, sogenannte Exoplaneten, charakterisieren. Das sind Planeten, die andere Sterne als die Sonne umkreisen.

Neben Cheops, wurde auch der zweite Satellit der italienischen Cosmo-SkyMed-Konstellation, sowie 5  würfelförmige Kleinsatelliten, sogenannte Cubesats transportiert. Mit dabei ist auch der von der ESA entwickelte OPS-SAT, ein 30 cm großer Satellit mit einem leistungsstarken Computer. OPS-SAT soll demonstrieren, dass eine verbesserte Missionskontrollfunktion bei Satelliten möglich wäre, wenn sie einen leistungsfähigeren Bordcomputer an Bord haben würde.

Die ersten Signale des Raumfahrzeugs, die von der Missions-Einsatzzentrale der spanischen Weltraumorganisation INTA in Torrejón de Ardoz (Spanien) über die Erdfunkstelle um etwa 12:50 MEZ  empfangen wurden, haben bestätigt, dass Cheops von der Trägerrakete abgekoppelt wurde und der Start somit erfolgreich war.

Der Start der Sojus-Fregat-Rakete am 18. Dezember, um 9:54:20 Uhr MEZ (5:54:20 Uhr Lokalzeit) vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guyana. Foto: ESA

Cheops, kurz für „Characterising Extroplanet Satellite“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der ESA und der Schweiz. Zehn weitere ESA-Mitgliedsstaaten leisten wichtige Beiträge zur Mission. Es handelt sich hierbei um die erste ESA-Mission, die sich dem Erforschen extrasolarer Planeten widmet. Im Rahmen der Mission werden bekannte Planeten untersucht, was Schlüsselerkenntnisse über diese weit entfernten, fremden Welten liefern wird.

Cheops ist die erste „kleinere“ Mission, die unter dem derzeitigen ESA-Rahmenprogramm Cosmic Vision 2015-25 stattfindet, sowie die allererste Mission, die im Rahmen dieses Programms startet.  Als kleine, sogenannte S-Mission und mit einem relativ kurzen Realisierungszeitraum von nur fünf Jahren vom Projektstart bis zum Abschuss mussten einige Herausforderungen gemeistert werden. So mussten Technologien zum Einsatz kommen, die bereits im Weltall erprobt und getestet wurden. Dies beeinflusste das Design des Satelliten in mehreren Aspekten.

„Sowohl das Cheops-Instrument als auch der Raumflugkörper selbst sind so gebaut, dass sie extrem stabil sind – damit sie die winzig kleinen Veränderungen in der Helligkeit weit entfernter Sterne messen können, die entstehen, während ihre Planeten sich auf ihren Umlaufbahnen vor sie schieben“, erklärt Nicola Rando, Cheops-Projektmanager bei der ESA.

Der Cheops-Satellit beim Test vor dem Start. Er ist 1,5 Meter lang und wiegt 280 Kilogramm. Foto: ESA – S. Corvaja

„Sowohl das Cheops-Instrument als auch der Raumflugkörper selbst sind so gebaut, dass sie extrem stabil sind – damit sie die winzig kleinen Veränderungen in der Helligkeit weit entfernter Sterne messen können, die entstehen, während ihre Planeten sich auf ihren Umlaufbahnen vor sie schieben“, erklärt Nicola Rando, Cheops-Projektmanager bei der ESA.

„Zum Vergleich: Für einen Planeten wie die Erde würde das bedeuten, dass man sieht, wie sich das Sonnenlicht um einen winzigen Bruchteil eines Prozents verdunkelt, und zwar in Distanzen von mehreren Dutzenden Billionen von Kilometern und mehr. Nach dem Start fiebern wir jetzt dem ersten Teil der operativen Aktivitäten entgegen. Dafür müssen wir sichergehen, dass der Satellit und das Instrument wie erwartet funktionieren – denn die Wissenschaftler brauchen diese, um ihre bahnbrechenden Forschungen voranzubringen.“