40 Jahre STS-1


Vor 40 Jahren, am 12. April 1981 – dem 20. Jahrestag des ersten bemannten Raumfluges von Wostok 1 – startete mit STS-1 (Space Transportation System) das Space Shuttle Columbia vom Startkomplex-39A (LC-39A) des Kennedy Space Centers in Florida zu seinem ersten Weltraumflug. Dies war der erste Weltraumflug eines wiederverwendbaren Raumfahrzeugs.

Das Hauptziel dieses Fluges war die Überprüfung des gesamten Flugsystems. Im Gegensatz zu den vorhergehenden bemannten Raumfahrtprojekten Mercury, Gemini und Apollo, bei denen mindestens ein unbemannter Testflug durchgeführt wurde, hat man beim Space Shuttle darauf verzichtet. Zwar wurden viele Systeme zuvor einzeln überprüft, aber es gab keinen Flug, bei dem das Zusammenspiel aller Systeme getestet wurde. So stellte dieser erste Space-Shuttle-Flug ein Novum in der bemannten Raumfahrt dar und bedeutete gleichzeitig ein erhöhtes Risiko.

Die einzige Nutzlast dieser Mission war ein Flugüberwachungssystem DFI (Development Flight Instrumentation), bestehend aus Sensoren und Messinstrumenten, sowie drei Datenaufzeichnungsrekordern, mit einer Bandkapazität von jeweils sechs Stunden, um Daten über den technischen Zustand der Raumfähre und aller entscheidenden Flugabschnitte aufzuzeichnen.

Erster großer Test dieser Mission in der Umlaufbahn war die Funktionstüchtigkeit der beiden 15 Meter langen Tore, die die Ladebucht verschließen. Robert L. Crippen konnte eineinhalb Stunden nach dem Start die Nutzlastbuchttüren problemlos öffnen. Sowohl am zweiten Flugtag, als auch am dritten Flugtag standen außerdem umfangreiche Tests der Lageregelungstriebwerke (Reaction Control System, kurz RCS) auf dem Programm. Der Orbiter ist mit insgesamt 38 dieser RCS-Düsen ausgestattet.

Am 14. April nach dem Frühstück begann die Crew mit den Landevorbereitungen. Alles nicht Erforderliche wurde wieder verstaut, die Cockpitsysteme wurden überprüft, überflüssige Geräte abgeschaltet und die Tore der Ladebucht der Columbia geschlossen.

Danach leitete Kommandant Young den Landevorgang ein. Am 14. April 1981, um 18:21 UTC, setzte die Columbia schließlich mit einer Geschwindigkeit von 352 Kilometern pro Stunde mit dem Hauptfahrwerk auf der Landebahn 23 der Edwards Air Force Base in Kalifornien auf. 944 Meter und zehn Sekunden später setzte das Bugrad auf. Nach 2.741 Metern kam die Columbia eine Minute später zum Stehen.

Eine eingehende Inspektion nach der Landung ergab, dass während des Fluges 247 der rund 31.000 Hitzeschutzkacheln beschädigt wurden. Die meisten Defekte an der Unterseite waren durch hochgeschleuderte Steinchen auf der Piste verursacht worden. 16 Stück waren sogar abgefallen.

Zur Vorbereitung für ihren nächsten Flug wurde die Columbia zwei Wochen später mit Hilfe einer umgebauten Boeing 747, dem Shuttle Carrier Aircraft, zurück nach Florida geflogen, wo sie am 21. April 1981 eintraf.

Die NASA bezeichnet STS-1 noch heute als den „kühnsten Testflug der Geschichte“ (“the boldest test flight in history”).

Logo STS-1. Grafik: NASA

John W. Young (links) und Robert L. Crippen. Foto: NASA

Die Raumfähre Columbia auf der Startrampe 39A in der Nacht vor dem Erstflug. Foto: NASA

Der Start der Raumfähre Columbia am 12. April 1981. Foto: NASA

Die Raumfähre Columbia beim Landeanflug auf die Luftwaffenbasis Edwards am 14. April 1981. Foto: NASA

Landung der Raumfähre Columbia. Foto: NASA

Die Raumfähre Columbia kehrt auf einer Boeing 747 nach Florida zurück. Foto: NASA