Artemis Programm


Das Artemis-Programm ist ein Raumfahrtprojekt der NASA in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern (derzeit Australien, Kanada, Japan, Luxemburg, Italien, Vereinigte Arabische Emirate und Großbritannien). Ziel des Programms ist es, erstmals seit Apollo 17 wieder Astronauten auf dem Mond zu landen und eine Mondbasis aufzubauen. Anschließend sollen jährlich bemannte Mondlandungen stattfinden. Das Projekt wurde im März 2019 von US-Präsident Donald Trump initiiert und wird von der Regierung unter Joe Biden fortgeführt. In Anspielung auf das Apollo-Programm wurde es im Mai 2019 nach Artemis benannt, der Mondgöttin und Zwillingsschwester Apollons in der griechischen Mythologie. Eine erste Mondlandung war für das Jahr 2024 geplant, kann jedoch aus finanziellen, rechtlichen und technischen Gründen voraussichtlich erst im Zeitraum 2026–2028 stattfinden.

Logo Artemis Programm. Grafik: NASA

Das Artemis-Programm ist ein Raumfahrtprojekt der NASA in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern (derzeit Australien, Kanada, Japan, Luxemburg, Italien, Vereinigte Arabische Emirate und Großbritannien). Ziel des Programms ist es, erstmals seit Apollo 17 wieder Astronauten auf dem Mond zu landen und eine Mondbasis aufzubauen. Anschließend sollen jährlich bemannte Mondlandungen stattfinden. Das Projekt wurde im März 2019 von US-Präsident Donald Trump initiiert und wird von der Regierung unter Joe Biden fortgeführt. In Anspielung auf das Apollo-Programm wurde es im Mai 2019 nach Artemis benannt, der Mondgöttin und Zwillingsschwester Apollons in der griechischen Mythologie. Eine erste Mondlandung war für das Jahr 2024 geplant, kann jedoch aus finanziellen, rechtlichen und technischen Gründen voraussichtlich erst im Zeitraum 2026–2028 stattfinden.

Das Artemis-Programm baut auf fünf technischen Einheiten auf, deren Konzept überwiegend aus früheren US-Mondprogrammen stammt:

  • Die Superschwerlastrakete SLS (Space Launch System) wird offiziell seit 2011 entwickelt, beruht aber auf Komponenten des Space-Shuttle-Systems. Sie soll zunächst bis zu 26 Tonnen Nutzlast auf den Weg zum Mond bringen können. Ob eine ursprünglich geplante Erweiterung auf 45 Tonnen realisiert wird, ist ungewiss.
  • Das Orion-Raumschiff wurde vom Constellation-Programm über das SLS-Programm ins Artemis-Programm übernommen. Es ist für eine Besatzung von bis zu vier Astronauten ausgelegt. Orion besteht aus einer von Lockheed Martin gebauten Raumkapsel und dem „europäischen Servicemodul“, einer von Airbus Defence and Space in Bremen gefertigten Antriebs- und Versorgungseinheit. Das Gesamtsystem ist so schwer, dass es nur mit dem SLS auf den Weg zum Mond gebracht werden kann.
  • Die Bodensysteme am NASA-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center wurden für die Handhabung von SLS und Orion umgerüstet. Hierzu zählen das Vehicle Assembly Building (VAB), in dem die Rakete zusammengebaut wird, die Startrampe 39B und die Crawler-Transporter für den Transport der Rakete vom VAB auf die Rampe. Außerdem wurde der Mobile Launcher 1 (ML-1) gebaut, ein mobiler Starttisch mit integriertem Startturm. Ein zweites Mobile-Launcher-Exemplar ist in Vorbereitung.
  • Der LOP-G (Lunar Orbital Platform-Gateway) ist seit 2017 geplant. Es handelt sich um eine modulare Raumstation, die in einer komplizierten Umlaufbahn um den Mond platziert werden soll. Von dort aus sollen sowohl Mondlandungen als auch spätere Flüge zum Mars erfolgen. Außerdem soll der LOP-G als Kontrollzentrum für die Steuerung von Robotermissionen auf der Mondoberfläche dienen. Die Station soll nur zeitweise bewohnt sein. Getragen wird sie von einer internationalen Kooperation der ISS-Teilnehmerstaaten. Da nicht sicher ist, ob der LOP-G bis 2024 einsatzbereit sein wird, ist seine Nutzung erst für spätere Artemis-Missionen vorgesehen.
  • Eine spezielle Version des SpaceX-Raumschiffs Starship soll als Mondfähre eingesetzt werden. Die NASA wählte das Starship im April 2021 im Rahmen einer Ausschreibung, an der drei technisch sehr verschiedene Entwürfe teilgenommen hatten. Der komplexeste Entwurf stammte von einem Konsortium unter der Leitung des Unternehmens Blue Origin; er sah ein dreiteiliges System aus Ab- und Aufstiegsmodul (wie bei der Apollo-Landefähre) und einem Transfermodul vor. Letzteres sollte die ersteren beiden zwischen verschiedenen Orbits bewegen. Dynetics hatte eine Lande- und Aufstiegsfähre mit abwerfbaren Tanks vorgeschlagen. Aus Redundanzgründen beabsichtigte die NASA anfangs die getrennte Beschaffung und den Start von zwei verschiedenen Fähren für die Mondlandung im Jahr 2024; dies scheiterte jedoch an der unzureichenden Finanzierung durch den US-Kongress.

Zunächst soll mit der unbemannten Mission Artemis 1 (2022) und der bemannten Mission Artemis 2 (2024) das Orion-Raumschiff erprobt werden. Beide Flüge sollen mit dem SLS starten und um den Mond führen. Frühestens im Jahr 2024 sollen die ersten beiden Module der LOP-G-Raumstation mit einer Rakete des Typs Falcon Heavy in eine Mondumlaufbahn gebracht werden. Mit mehreren Starship-Flügen (einschließlich Wiederbetankung im Erdorbit) soll die Mondfähre in einen Mondorbit transportiert werden. Schließlich würden mit Artemis 3 erstmals seit 1972 wieder Astronauten auf dem Mond landen.

Der erste Testflug einer Orion-Kapsel erfolgte am 5. Dezember 2014 im Rahmen des EFT-1 (Exploration Flight Test 1) mit einer Delta IV Heavy Trägerrakete, da die SLS (Space Launch System) der Orion Kapsel zum Zeitpunkt des Testflugs noch nicht fertiggestellt war.

Ein Startabbruchstest (Ascent Abort-2) fand im Juli 2019 statt. Dabei wurde eine Orion-Testkapsel, die nicht über die vollen Funktionen verfügt, von Cape Canaveral SLC-46 mit dem speziell entwickelten Orion Abort Test Booster (ATB) gestartet. Ziel der Mission war es, das Orion Launch Abort System (LAS) zu überprüfen und zu qualifizieren (LAS), dass es der Astronautenbesatzung ermöglicht, bei einem Notfall während des Starts und der Aufstiegsphase mit der Orion Kapsel sicher zu entkommen.

Künstlerische Darstellung der Trägerrakete SLS mit einer Orion Raumkapsel in der Grundkonfiguration auf der Startrampe. Bild: NASA

Im Dezember 2020 wählte die NASA je neun US-amerikanische Astronautinnen und Astronauten aus, die für die Artemis-Missionen trainieren werden. Die Hälfte davon waren zum Zeitpunkt der Nominierung noch ohne Raumflugerfahrung. Weitere Teilnehmer, darunter auch internationale Partnerastronauten, können dieser Gruppe beitreten. So soll bei der ersten bemannten Mission, Artemis 2, auch ein kanadischer Astronaut mit an Bord sein.